››Frieder Anders besitzt einen attraktiven Bariton mit Kern und Substanz, den er mit Emphase und lyrischer Kraft zu entfalten weiß. Dabei hat er eine bemerkenswerte Sensibilität für das russische Idiom entwickelt. Gerade die vor unglücklicher Liebessehnsucht leidenschaftlich aufflammenden Toistoi- und Apuchtin-Vertonungen (Tschaikowskis) profitieren davon, zumal Stella Goldberg eindringlich, aber nie aufdringlich begleitete.‹‹ Michael Dellith

››Wirklich gut gelang beiden Künstlern die Aufführung von fünf Liedern von Modest Mussorgski (1839 – 1881), die in dessen kompositorischer Frühphase zwischen 1857 und 1867 entstanden sind.‹‹ FAZ

››Es folgten die Lieder aus dem Zyklus ›Ohne Sonne‹, eine entfaltete Tragödie der russischen Seele, die von den sie bedrängenden Umständen, sich namenlos selbst ausgeliefert, ins nächtliche Vergessen gedrängt wird. Dieser Eindruck wurde unterstützt, indem der Sänger seinen Part den weit ausholenden Passagen des Flügels, darunter schließlich ein bedrohlich hämmernder Orgelpunkt, unterordnete und so quasi das Subjekt in düster-drückender Depressivität trotz allem Aufbegehrens verschwinden ließ.‹‹ Wulf Eggert

››Groß ist das Wagnis, mit Hochkultur der feinsten Art in die Provinz zu kommen…Das Kulturzentrum „Goldne Sonne“ in Schneeberg servierte trotzdem einen Liedernachmittag mit dem Titel „Innere Ekstasen“, gesungen vom Bariton Frieder Anders, am Klavier begleitet von Stella Goldberg, beide aus Frankfurt/Main. Der Sänger von mittlerer Stimmkraft, ein rein Vortragender ohne darstellerische Ambitionen und mit untergründig wirkendem Vibrato in der Stimme, brachte die Lieder mit feinem Sinn für alles Atmosphärische zu Gehör, ohne jemals in vordergründige Dramatik zu verfallen. Von Hugo Wolfs Mörike-Liedern seien zwei hervorgehoben: Den „Gesang Weylas“ begleitete die Pianistin füllig mit harfenden Akkorden, der Sänger wurde zum Rhapsoden, der in großer melodischer Linie die Schönheit der Frau preist. Bei der „Fußreise“… gestaltete die Pianistin kräftig die unfreiwillige Fröhlichkeit des Werkchens. Im zweiten Teil erklang eine Serie französischer Lieder, alle in Originalsprache gesungen… Der lichtvoll-schwärmende Klaviersatz kam schön zur Geltung, und beim Lied über das Meer, das schöner ist als alle Kathedralen (Debussy), konnte Frieder Anders zeigen, wie kraftvoll er in der Oper singen würde. Viel Beifall …‹‹ Freie Presse Chemnitz

››Es war wie ein Hausmusikabend in einem Salon – dieses Resümee zogen etliche Zuhörer zum Schluß. In der Tat, sie hörten Musik in einer Nähe und Lebendigkeit wie selten. Dazu gehörte die intime Atmosphäre des schönen Jugendstilraumes ebenso wie das sehr sorgfältige ausgearbeitete und informative Programm und vor allem die Kunst der Interpreten, die seit 1997 mit dem Schwerpunkt Kunstlied des 19. und 20. Jahrhunderts zusammenarbeiten.‹‹ KA für Wetterau und Vogelsberg

››Gerade Schuberts Lieder eignen sich hervorragend dafür, den sanften Bariton und das wunderbare Timbre von Frieder Anders zur Geltung zu bringen.‹‹ m-r

››Ein erfahrener Liedsänger mit klarem Timbre, einer unauffälligen Atemtechnik und einer bewundernswert deutlichen Artikulation. Text und Melodie haben bei ihm denselben Stellenwert. … Faszinierend wurde das deutliche Einbinden der Konsonanten in die Phrasierung erlebt. So erreichte er eine Expressivität von großer Schönheit. Ideale Ergänzung war die russische Pianistin Stella Goldberg die ähnliche Feinheiten durch Anschlag und Dynamik erreichen konnte, tempomäßig in Übereinstimmung mit dem Sänger.‹‹ Rita Wilhelm

Viktor Ullmann, Hans Kràsa und Pavel Haas: ››Als Juden wurden sie zunächst nach Theresienstadt deportiert, komponierten dort noch und wurden dann in dem sogenannten Künstlertransport zur Ermordung nach Auschwitz verschleppt. Noch zu besseren Zeiten schrieb Kràsa 1925 in Paris seine fünf Lieder op. 4 nach Texten von Rilke, Morgenstern und Catull. Eine reduktive, schlackenfreie Melodik der Singstimme steht hier einem für die Entstehungszeit recht avancierten, konzentrierten Klavierpart gegenüber. Der Bariton Frieder Anders unterstrich dies mit einem oft rezitativischen Tonfall.‹‹ FAZ-Sonntagszeitung